Volle Kanne für Alleinerziehende

Grafik Kinderhand in Erwachsenenhand

In der Sendung wurde ein Beitrag aus der Reihe ’37Grad‘ gezeigt. Das Team hat mehrere alleinerziehende Frauen über ein Jahr begleitet. In ‚Volle Kanne‘ wurde die alleinerziehende Cindy gezeigt, die mit ihren drei Kindern alleine lebt und wegen häuslicher Gewalt während der Beziehung nun keinen Kontakt zu und entsprechend keine Unterstützung durch den Vater hat. Die Redaktion wollte von Heidi Thiemann wissen, warum so viele Alleinerziehende – wie Cindy –  in der Armut landen. Immerhin sind bundesweit mehr als 40 % Prozent der Ein-Eltern-Familien von Armut bedroht. 

Die Armutsfalle beginnt schon vor der Trennung, so eine Erkenntnis. Denn aufgrund der traditionellen Rollenverteilung auf einen sorgenden und eine verdiendenen Partner stehen Frauen im Falle einer Trennung meist schlechter da. 

Zudem, so ein weiterer Punkt von Heid Thiemann, werden Alleinerziehende steuerlich stärker belastet als Paarfamilien, die vom Ehegattensplitting profitieren. In Deutschland werden Alleinerziehende (31,5 %) steuerlich sogar doppelt so stark belastet wie in den OECD-Vergleichsländern. 

Der weitaus wichtigste Grund für  die sogenannte Armutsfalle ist aber, dass gut die Hälfte der Alleinerziehenden keine Zahlungen vom unterhaltspflichtigen Elternteil bekommen und gut ein Viertel weniger als ihnen zustünde. Das heißt: Dreiviertel aller unterhaltspflichtigen Elternteile zahlen ihren gesetzlich festlegten Kindesunterhalt nicht. Stattdessen übernimmt der Staat  – also die Steuerzahler –  mit dem Unterhaltsvorschuss Zahlungsverpflichtungen in Höhe von über 2 Milliarden Euro pro Jahr. Nur knapp 20 % Prozent davon holt er sich von den säumigen Zahlern zurück. 

Welche strukturellen Gründe es dafür gibt, und was Alleinerziehende tun können, wenn der der unterhaltspflichtige Elternteil nicht zahlt, das kann man hier ansehen:
https://www.zdf.de/gesellschaft/volle-kanne/armut-bei-alleinerziehenden-100.html