Wie wir arbeiten
Lotsenpunkte NRW
Migrantische und geflüchtete Alleinerziehende stärken
Gemeinsam Hilfe sicher stellen
Solo-Eltern mit Migrationsgeschichte stärken
Jede vierte Ein-Eltern-Familie in Nordrhein-Westfalen hat eine Migrationsbiografie. Einige dieser Familien brauchen im Alltag besondere Unterstützung, aber bestehende Hilfen erreichen sie oft nicht. Das bestätigen auch die Ergebnisse der Studie „Migrantische und geflüchtete Alleinerziehende: Themen, Bedarfe, Barrieren und Angebote für gesellschaftliche Teilhabe“, die wir in Kooperation mit der Hochschule Düsseldorf durchgeführt haben. Und genau da setzt das von uns mitfinanzierte Projekt LOTSENPUNKTE NRW an: Unser Lotsensystem, gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie, verbindet migrantische Selbsthilfeorganisationen mit etablierten Beratungsstellen im Bereich Migration und auch Familienberatung– und stärkt so beide Seiten.
Mitten unter uns: und doch für Hilfen unerreichbar
Ein-Eltern-Familien mit Migrationsgeschichte müssen nicht selten ganz besondere Herausforderungen meistern: Einerseits gehören sie zu den Familien mit dem höchsten Unterstützungsbedarf. Andererseits bleiben viele Hilfsangebote für sie unerreichbar. Einfach weil sie entsprechende Stellen gar nicht erst kennen oder es vor Ort kein ausreichendes Verständnis für ihre besondere Lebenslage gibt.
Raus aus der Isolation: gemeinsam Hürden nehmen
Migrantische Alleinerziehende treffen Armut, Diskriminierung und Isolation besonders hart. Sie stehen vor zusätzlichen Hürden, die andere Ein-Eltern-Familien nicht haben: beim Aufenthaltsrecht, bei der Anerkennung von Schulabschlüssen, beim Zugang zu Sprachkursen oder durch fehlende familiäre Netzwerke. Hinzu kommt, dass gerade in ländlichen Regionen nur wenige Beratungsstellen existieren, hier sind digitale Angebote besonders wert- und wirkungsvoll. Sie können den Alltag schnell spürbar erleichtern.
Praktische Hilfen: LOTSENPUNKTE vernetzen und koordinieren
In unserem Projekt stärken und vernetzen wir LOTSENPUNKTE in Nordrhein-Westfalen. Wir verbinden migrantische Selbsthilfeorganisationen (MSO), Vereine und informelle Gruppen mit etablierten Beratungsstellen. Diese Organisationen wissen oft, wo man Hilfen holen kann und finden für die betroffenen Solo-Eltern die passende Beratung. Sie agieren also wie ein Lotse, der das Schiff sicher in den Hafen steuert.
Migrantische Alleinerziehende: gezielt zur Hilfe navigieren
Mit dem Lotsenprojekt setzen wir auf Kooperation, Empowerment und nachhaltige Strukturen. Wir vernetzen und stärken, damit Hilfe da ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird. So gehen wir dabei vor:
- Schulungen für beteiligte Organisationen und Beratungsstellen: Unterstützung engagierter MSO und interessierter Beratungsstellen, um alleinerziehende Migrant:innen bei der Erstberatung zu begleiten oder zuverlässig passende Hilfen zu vermitteln.
- Stärkung migrantischer Organisationen: Teilnehmende MSO können eine Projektförderung beantragen z. B. für Kinderbetreuung, Strukturaufbau, Empowerment oder Coaching der Zielgruppe.
- Fachliche Vernetzung: Beratende und etablierten Trägern tauschen sich regelmäßig bei Netzwerktreffen aus. So entstehen Kontakte und vertrauensvolle Unterstützungsstrukturen.
- Mehrsprachige Informationsplattform: Entwicklung digitaler Informationssysteme oder Ausbau bestehender Online-Finder (z. B. amuvee, Online-Ratgeber für Alleinerziehende), damit auch in ländlichen Regionen Zugang zu relevanten Angeboten besteht.
- Projekte für Arbeit & Stabilität: Unterstützung von Projekten, die den Zugang zu Arbeit erleichtern.
- Relevante Akteur:innen: Punktuelles Einbeziehen von Vertreter:innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln und die Rechte von Solo-Eltern mit Migrationsgeschichte langfristig zu stärken.
- Modellcharakter für andere Regionen: Das Projekt wird dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht – als ‚Best Practice‘ für andere Bundesländer, die die Lebenssituation migrantischer Ein-Eltern-Familien verbessern möchten.
Unser Ziel: starke Lotsen, starke Familien
Das Projekt LOTSENPUNKTE NRW – gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie – stärkt die Handlungskompetenz der Organisationen, damit sie Projekte konkret umsetzen können. Gemeinsam machen wir die Bedürfnisse von Ein-Eltern-Familien mit Migrationshintergrund sichtbar und unterstützen zugänglich, praktisch und nahbar.
Teilnehmende Organisationen
Migrafica /allerweltshaus köln / Refugees Welcome to Düsseldorf / C.A.R.M.E.N. / agisra e. V. / Spil.No.Ta.Ua.
Informelle Gruppen
Elternnetzwerk Köln Mülheim / Ukrainische Community Luna / Selbsthilfegruppe für afghanische Frauen in Krefeld
Weitere punktuell Beteiligte
DUaktiv – Bürgerplatform Duisburg / DRK-Bildungswerk Duisburg / Krokodille Dortmund e.V. / SkF Lagenfeld e.V. / Stop mutilation e.V. / Mosaik e.V.
